Statements

Hier veröffentlichen wir eine Reihe von Kommentaren von ErstunterzeichnerInnen und Organisationen. Wer will, kann Bekundungen der Unterstützung und Solidarität mit dem Aufruf in einem Kommentar hinterlassen.

Sollten Abschiebungen ins Kosovo stattfinden, würde das Probleme wie die hohe Arbeitslosigkeit und den knappen Wohnraum vergrößern. Will die Regierung aber tatsächlich dafür sorgen, dass Roma künftig unter menschenwürdigen Bedingungen im Kosovo leben können, darf sie jetzt kein einziges Kind, keinen einzigen Jugendlichen oder Erwachsenen zwangsweise zurückführen. Nach Jahren der Unsicherheit müssen die Roma endlich einen garantierten Aufenthaltsstatus in Deutschland erhalten. Helfen statt abschieben!

Barbara Lochbihler, Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte im Europaparlament

 

Ich setzte gern meine Unterschrift unter diese Initiative, weil sie ganz vorbildlich vom Standpunkt der Kinder her argumentiert, deren Lebenschancen sonst selten in den Blick kommen.

Prof. Dr. Frigga Haug

 

Die Abschiebung der Roma in den Kosovo oder auch nach Serbien muss verhindert werden. Bei den Roma handelt es sich um eine Bevölkerung, die sich die Europäische Union als völlig europäisch vorstellt. Sie sind formell als eine europäische Bevölkerung anerkannt. Und vermutlich sind sie in ihrer geografischen Verteilung auch die „europäischste“ Bevölkerung. Trotzdem werden sie in jedem Nationalstaat, in dem sie leben, gehasst, attackiert und ausgeschlossen – oder eben abgeschoben. Auch im Kosovo. Wir müssen darin etwas Grundlegendes über die Widersprüche in Europa erkennen, gerade um den sozialen Raum in Europa weiter auszubauen.

Dr. Manuela Bojadzijev, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Europäische Ethnologie

 

Gerade weil Schulen Treibhäuser unser aller Zukunft sind, möchte ich, dass Romakinder hier ungestört lernen können und unterstütze aus Überzeugung diesen Aufruf als Erstunterzeichner.

Klaus Hummel, Rektor, Stadtrat, Bildungspolitischer Sprecher der SPD Esslingen

 

Mit meiner Unterstützung des Aufrufs möchte ich unterstreichen, dass Menschenrechte auch eine Angelegenheit der Landespolitik sind.

Dipl.-Päd. Thomas Poreski, MdL BaWü

 

Ich bin sehr dankbar für diese Initiative und wünsche ihr nachhaltigen Erfolg! Die Roma werden überall in Europa massiv diskriminiert, und selbst unter hochreflektierten Menschen ist immer wieder zu beobachten, wie Vorurteile und rassistische Zuschreibungen aufflammen, sobald die Rede von Roma ist.

Prof. Dr. Barbara Stauber

 

Es widerspricht allen Beschwörungen der Menschenrechte als gesellschaftliche Wertegrundlage, wenn Roma, die vielfach seit Jahren hier leben, in den Kosovo abgeschoben werden soll. Denn sie sind dort als Minderheit einer Situation ausgesetzt, ist elementare Rechte, der Zugang zu schulischer Bildung für Kinder und Jugendliche, der Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung, nicht gewährleistet sind.

Prof. Dr. Albert Scherr

 

Bei einer Studienfahrt durch Rumänien, Ungarn und Slowenien konnte ich mich vor einigen Jahren über die desaströse Lage der Roma in diesen Ländern informieren. Ich war schockiert, dass solche Zustände in Europa ohne einen Sturm internationaler Entrüstung möglich sind! Deshalb freue ich mich sehr über die Initiative und bin der festen Überzeugung, dass kein Kind oder junger Mensch in eine Situation der Diskriminierung und Verfolgung hinein ausgewiesen werden darf.

Michael Fähndrich, Geschäftsführer, Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA)

 

Ich bin empört über diese pauschalen Abschiebungspläne nach so langer Zeit. Humanitäre Lösungen sehen anders aus. Deswegen können Sie gerne meinen Namen unter Ihren Aufruf setzen.

Prof. Dr. Klaus J. Bade

 

Vielen Dank für diese wichtige Initiative, die humanitär notwendig und politisch – auch angesichts der Vergangenheit und Gegenwart des Umgangs mit Sinti und Roma in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa – äußerst geboten ist.

Prof. Dr. Paul Mecheril

 

Allen Mitkämpfer/innen in Sachen Engagement gegen die Abschiebung von Romakindern – und Jugendlichen und deren Familien wünsche ich viel Durchhaltevermögen.

Venceremos, Elli Jonuz

 

Ich unterstütze den Aufruf, weil ein Staat, der Abschiebungen von Kindern und Jugendlichen in Elend und Perspektivlosigkeit praktiziert, Gefahr läuft, mit solchem Handeln menschenfeindliche Haltungen gegenüber gesellschaftlich Schwachen in Teilen der Bevölkerung legitim und vermeintlich normal erscheinen zu lassen. So riskiert er, Gefährdungen der Demokratie nolens volens mit zu produzieren.

Prof. Dr. Kurt Möller

 

Ich unterstütze den Aufruf. Im Rahmen einer langfristigen Bleiberechtsregelung muss in jedem Fall sichergestellt werden, dass insbesondere die Kinder und Jugendlichen alle erdenklichen Bildungs- und Ausbildungschancen erhalten.

Dipl.Päd. Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, Berlin-Brandenburg

 

Meine pädagogische Verantwortung und meine christliche Überzeugung nötigen mich, diesen Aufruf zu unterschreiben. Es kann nicht wahr sein, dass Kinder und Jugendliche, die hier über Jahre ihre Sozialisation erfahren haben oder sogar hier geboren worden sind in eine für sie bedrohliche Fremde abgeschoben werden sollen. Danke für diese Initiative!

Prof. Dr. Karl Foitzik

 

Ein Aufruf, der wirklich Hand und Fuß hat und den ich gerne als Erstunterzeichner unterstütze.

Dr. Eberhard Bolay

 

Ich unterstütze sehr gerne als Erstunterzeichnerin diesen Aufruf. Er setzt ein wichtiges Signal an die politisch Verantwortlichen. Rechtliche und soziale Hürden müssen abgeschafft werden, um Flüchtlingen eine wirkliche Perspektive in Deutschland zu eröffnen und um dem Menschenrecht auf Asyl Geltung zu verschaffen.

Dr. Karin Scherschel

 

Ich unterstütze den Aufruf nicht nur aus politischer Überzeugung für ein breites Bleiberecht, sondern auch, weil Antiziganismus ein europaweites Phänomen ist. Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene, die von Abschiebung bedroht sind, werden aus ihrem bisherigen Leben gerissen und erleben eine alltägliche Unsicherheit und Bedrohung, bereits vor der Abschiebung. Darum ist das unabdingbar, dass Abschiebungen ausgesetzt und durch ein menschenwürdiges Bleiberecht ersetzt werden.

Ines Pohlkamp

 

Sehr gerne bin ich bei den Erstunterzeichner_innen dabei, da es meiner Ansicht nach eine absolut notwendige Initiative zur Verhinderung der Abschiebungen ist. Mit einem herzlichen Dankeschön für Ihr Engagement,

Prof. Dr. Beate Steinhilber

 

Der Aufruf rückt die historische und sozialpolitische Verantwortung von Pädagoginnen und Pädagogen gegenüber Antiziganismus in unserer Gesellschaft ins Bewusstsein. Ganz herzlichen Dank für Euer Engagement.

Prof. Dr. Ulrike Zöller

 

Die Verhinderung der Abschiebung der Roma ist ein Gebot der Menschlichkeit.

Wolfgang Hinz-Rommel

 

Diese Initiative halte ich für sehr wichtig und unterstütze sie sehr gerne mit meiner Unterschrift. Ich hoffe sehr, dass die geplanten Abschiebungen gestoppt werden können.

Prof. Dr. Inci Dirim

 

Es ist empörend, dass Kinder und Jugendliche in eine ungewisse und bedrohliche Zukunft abgeschoben werden und es ist zugleich ein verheerendes Signal für die FreundInnen in Kindergarten und Schule, die zurück bleiben. Die Kinder in unseren Bildungseinrichtungen sollen Solidarität und Verantwortung lernen, und nicht die Aussonderung aufgrund ethnischer Zugehörigkeit.

Uli Thrien

 

Von Kopf und Herzen unterschreibe ich diesen Aufruf mit Freude (über die Initiative, nicht über den Anlass). Ich finde mich in meiner professionellen Identität als LehrerInnenbildnerin und supervisorische Begleiterin von PädagogInnen und SozialarbeiterInnendarin wieder. Der Text drückt darüber hinaus meine eigene Betroffenheit – aus ureigensten ethischen, politischen, und persönlichen Gründen – aus. Da gehöre ich gerne dazu!

Jutta Heppekausen

 

Die Mitarbeitervertretung Mariaberg e.V. unterstützt den Aufruf gegen die Abschiebepraxis gegenüber Roma. Es ist unfassbar, dass in der reichen Bundesrepublik Deutschland immer noch Roma in Nacht -und Nebelaktionen zurück in den Kosovo abgeschoben werden. Diese Mitbürger haben das Recht auf einen ständigen Aufenthalt in unserem Staat und ihre Kinder ein Recht auf Bildung.
Dieter Frech, Mitarbeitervertretung Mariaberg e.V.

Aufgabe von Pädagoginnen und Pädagogen wie von Jugendverbänden ist es, Kinder und Jugendliche in ihrem Aufwachsen zu unterstützen. Es geht um einen guten Start ins Leben. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns gegen Abschiebungen von Kindern und Jugendlichen engagieren.

Reiner Baur, Landesjugendring Baden-Württemberg e.V.

 

Weil ich die Lage der Roma im östlichen Europa seit Jahren aus persönlicher Erfahrung – durch Reisen, Aufenthalte und ethnologische Studien vor Ort – gut kenne, begrüße ich Ihre Anstrengungen gegen die Abschiebung von Roma in den Kosovo sehr.
Prof. Dr. Max Matter

Die Abschiebung ist unmenschlich. Und wenn man weiterdenkt, tun die Menschen uns gut. In vielerlei Hinsicht.
Leni Breymaier

 

Der Engel der Geschichte türmt die Folgen derselben vor uns auf. In der Bundesrepublik Deutschland und in Europa sind wir konfrontiert mit den Folgen der Zivilisationsbrüche und Genozide des 20. Jahrhunderts. So gesehen befinden wir uns in einer postkolonialen Gesellschaft und auch in einer postnationalsozialistischen. Auch deshalb und aus einer Verantwortung für unteilbare Menschenrechte unterstützen wir den Aufruf für das Bleiberecht und gegen Abschiebung von Roma in den Kosovo. Die Zeit für Gerechtigkeit ist immer genau jetzt! Wir bedanken uns bei den Initiator_innen für die Initiative.
Leah Crola Czollek, Alice Salomon Hochschule und Institut Social Justice und Diversity und Dr. Gudrun Perko, Fachhochschule Potsdam und Institut Social Justice und Diversity

Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! Das ist der wichtigste Grundsatz in der anti-rassistischen und demokratischen Bildungsarbeit. Der Aufruf der Pädagog_innen ist ein notwendiges Zeichen dafür, dass dieser Grundsatz nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt werden muss.
Migrationsrat Berlin Brandenburg e.V.